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Politik gibt grünes Licht für Fortsetzung der Bundesliga-Saison

Das „Go“ der Politik ist da: Die Spielzeiten in der 1. und 2. Bundesliga dürfen noch im Mai fortgesetzt werden. Dies wurde am Mittwochnachmittag bekanntgegeben – am Abend erfolgte auch die Entscheidung über das exakte Datum der Wiederaufnahme des Spielbetriebs.

Bei der Ministerpräsidentenrunde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde am Mittwoch grünes Licht für Geisterspiele in der 1. und 2. Bundesliga ab der zweiten Mai-Hälfte gegeben, damit die Spielzeit 2019/20 zu Ende gebracht werden kann. Das bestätigte Merkel auf der anschließenden Pressekonferenz. Die Entscheidung über den konkreten Starttermin oblag der DFL. Wie der kicker berichtete, ging der Trend klar zum 15. Mai – und so kommt es nun auch.

„Die Entscheidung ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Klubs und ihre Angestellten.“Christian Seifert

Die Entscheidung wurde einstimmig gefällt, nachdem gleichzeitig für den Amateursport weitere Lockerungen beschlossen wurden. Der Sport- und Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport ist unter freiem Himmel bei Einhaltung gewisser Bedingungen wieder möglich. So muss ein ausreichend großer Personenabstand von mindestens 1,5 Metern gewährleistet sein und der Sport kontaktfrei ausgeübt werden.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bedankte sich für das „Vertrauen“ der Politik: „Die heutige Entscheidung ist eine gute Nachricht für die Bundesliga und die 2. Bundesliga. Sie ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Klubs und ihre Angestellten, die medizinischen und organisatorischen Vorgaben diszipliniert umzusetzen. Spiele ohne Stadion-Zuschauer sind für niemanden eine ideale Lösung. Es ist in einer für einige Klubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren.“

Von einer zweiwöchigen Quarantäne-Dauer ist keine Rede mehr

Dem Bundesliga-Neustart mit Geisterspielen muss „eine Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen“, geht aus dem Papier hervor, auf das sich die Chef-Runde einigte und das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Von einer Quarantäne-Dauer von zwei Wochen ist darin explizit nicht mehr die Rede. „Dass dort regelmäßig getestet wird, ist natürlich eine andere Situation, als wenn jemand nur einmal am Anfang und am Ende der Quarantäne getestet wird. Das ist der Hintergrund“, erklärte Merkel.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach auf der PK von einer „vernünftigen Einigung“. „Wir wissen auch, dass es sehr kontrovers ist“, für ihn sei die Lösung aber „mehr als vertretbar“. Sein Appell: „Die Verantwortlichen werden alles tun, um Sicherheit zu erreichen. Die Spieler, die sich unvernünftig verhalten, sollten auch mit Konsequenzen rechnen müssen.“ Das Eklat-Video des inzwischen suspendierten Hertha-Profis Salomon Kalou sei „schon ein schweres Eigentor“ gewesen, so Söder. „Es haben sich nicht nur normale Menschen an alle Hygienemaßnahmen zu halten, sondern auch die, die sehr, sehr viel verdienen.“

Klar ist noch nicht, ob es planungsgemäß und wie von den Klubs gewünscht mit dem 26. Spieltag weitergeht (u.a. Dortmund gegen Schalke, Union Berlin gegen Bayern) oder mit einem anderen. Die Tendenz geht nach kicker-Informationen aber zum 26. Spieltag. Darüber schwieg sich die DFL auch am Abend aus.

Insgesamt stehen – inklusive des Nachholspiels zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt – noch 82 Partien aus.

DFB soll „für die anderen Ligen tragfähige Zukunftskonzepte entwickeln“

Für Donnerstag hat die DFL, die ein umfassendes Hygienekonzept für den Re-Start erarbeitet hatte, zu einer Mitgliederversammlung per Videokonferenz geladen. Dann werden von Verband, Klubs und Vertretern des DFB die Details der Wiederaufnahme des Spielbetriebs besprochen und entschieden. Neben der Terminierung der ausstehenden Spieltage sind auch die Termine für die noch auszuspielenden Runden im DFB-Pokal (Halbfinale, Finale) offen.

Die Politik bat den DFB laut dem Beschluss vom Mittwoch, „für die anderen Ligen tragfähige Zukunftskonzepte zu entwickeln“. Das betrifft insbesondere die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga.

Quelle: Kicker.de