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Corona-Lockerungen verkündet: Ein Punkt sorgt für Zoff – bis Merkel einen vielsagenden Satz fallen lässt

Der Shutdown aufgrund des Coronavirus legt das Leben in Deutschland weitestgehend lahm. Es gibt mehrere Exit-Strategien. Wofür entscheidet man sich?

Kritik an den Beschlüssen der Regierung kommt am Mittwochabend unter anderem aus der Oppositon. FDP-Chef Christian Lindner fordert die „Öffnung aller Geschäfte unter klaren Regeln“. Mit der Ungleichbehandlung von Geschäften müsse Schluss sein, sagte Lindner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es müssten alle Möglichkeiten genutzt werden, „um unser freies Leben zurückzubekommen“.

Auch aus den Reihen der Linken hangelt es Kritik. „Statt die Gesundheit und damit auch das Leben vieler Menschen als oberste Priorität zu setzen, steht das Ankurbeln der Wirtschaft jetzt im Zentrum“, bemängelt Linken-Chefin Katja Kipping. 

Der AfD-Ko-Vorsitzende Tino Chrupalla attackierte die Kanzlerin scharf: „Auch auf dem Höhepunkt der Corona-Krise gibt Bundeskanzlerin Merkel ein kümmerliches Bild ab“, erklärte er. „Zu entscheidungsschwach, zu zögerlich ist ihr Handeln, als dass sie Deutschland in dieser schweren Zeit aus der Gefahr führen könnte.“

Die heutige Pressekonferenz von Kanzlerin Angela Merkel, Bayerns MinisterpräsidentMarkus Söder und Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher begann mit eineinhalb Stunden Verspätung gegen 18.00 Uhr. Der Grund für diese Verzögerung war wohl eine Diskussion über die Wiedereröffnung der Geschäfte. 

Corona-Lockerungen: Harte Diskussion zwischen Altmaier und Laschet – das war der größte Streitpunkt

Nach Bild-Informationen waren die Hauptakteure dieser Diskussion NRWs Ministerpräsident Armin Laschet und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Letzterer habe sich demnach gegen die Regelung gestellt, nach der Geschäfte mit einer Fläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder öffnen dürfen. Altmaier sprach sich lediglich für eine Öffnung von kleineren Läden aus.

„Warum sagt ausgerechnet der Wirtschaftsminister das? Weil ich Angst habe, dass die Infektionszahlen dann wieder nach oben gehen. Damit öffnen wir quasi wieder die großen Innenstädte“, soll Altmaier gesagt haben. Laschet habe darauf gekontert: „Peter, bei aller Liebe. Vielleicht gibt es solche Geschäfte dann bald überhaupt nicht mehr, wenn sie nicht öffnen dürfen.“

Aus anderen Bundesländern soll es Forderungen gegeben haben, die Regelung ohne Quadratmeterbegrenzung zu verabschieden. Das sei für Bundeskanzlerin Angela Merkel jedoch keine Option gewesen. „Dann wäre das nicht mehr mein Papier“, soll die Kanzlerin gesagt und damit ein Machtwort gesprochen haben.

Quelle: Merkur